Energetische Sanierung: Förderung vom Staat 2024

Ein Überblick über die ab 2024 geltenden Förderungen von BAFA, KFW und den Bundesländern

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Die Sanierung von Gebäuden ist mit hohen Kosten verbunden, die für viele Immobilieneigentümer eine Hürde darstellen. Durch staatliche Förderungen, wie die BAFA-Förderung, erhalten Sie bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten zurück. Der Steuerbonus für die energetische Sanierung bringt über drei Jahre verteilt bis zu 40.000 Euro zurück. Es gibt weitere Förderungen, z.B. über die KfW, die den finanziellen Aufwand für eine Sanierung reduzieren sollen. Welche Förderungen es gibt und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • es gibt für die energetische Sanierung Förderung vom Staat
  • ab Ende Februar 2024 gelten neue Förderprogramme mit 30 bis 70 % Zuschuss für die Heizungsförderung
  • Anträge zur Heizungsförderung können bereits bei der KfW eingereicht werden, auch nachträglich
  • beim BAFA gibt es weiterhin Effizienz-Einzelmaßnahmen, wie Dämmung, Anlagentechnik und Heizungsoptimierung mit bis zu 20 % Fördersatz
  • Förderung der KfW gibt es bis auf die Heizungsförderung nur für eine Komplettsanierung

Förderungen für energetische Sanierungen 2024

Ende 2023 wurden einige Förderprogramme für energetische Sanierungen plötzlich ausgesetzt. Dies resultierte aus Unstimmigkeiten bei den Mitteln der Haushaltsplanung des Bundes für 2024. Für Privatpersonen war insbesondere die fehlende Förderung für die Energieberatung bitter.

Anfang Januar präsentierten BAFA und KfW die überarbeiteten Förderprogramme für Heizung und Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle im Rahmen der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Diese Neuerungen stehen in Verbindung zum neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit dem 1. Januar 2024 gilt.

Welche Förderung gibt es für eine energetische Sanie­rung?

Eine energetische Sanierung ist oft teuer und stellt für viele Immobilieneigentümer eine finanzielle Herausforderung dar. Um die Kosten zu reduzieren, können Sie für die energetische Sanierung Förderung vom Staat in Anspruch nehmen. Diese lassen sich in Bundes- und Landesförderungen unterteilen.

Das BAFA und die KfW sind zwei staatliche Einrichtungen, die sich auf die Förderung von energetischen Sanierungen spezialisiert haben. Ein wesentlicher Unterschied zwischen den beiden ist die Art der Förderung.

Die KfW vergibt vor allem Kredite und Darlehen für energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien. Wohingegen das BAFA, als Behörde des Bundes, Zuschüsse für die Umsetzung von bestimmten Maßnahmen leistet. Diese müssen nicht zurückgezahlt werden.

Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme von unterschiedlichen Einrichtungen, weil die Förderungen auf die Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlicher Zielgruppen zugeschnitten sind. Die KfW-Förderung richtet sich vornehmlich an Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen, die Kredite benötigen, um ihre Sanierungsmaßnahmen zu finanzieren.

Die BAFA-Förderung hingegen richten sich vor allem an Privatpersonen und kleine Unternehmen. Durch die verschiedenen Förderprogramme wird gewährleistet, dass die Gelder gezielt und effektiv eingesetzt werden und möglichst vielen Personen zugutekommen. 

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Wie hoch ist die Förderung für eine energetische Sanie­rung?

Maßnahme
Erläuterung
KfW-Förderung
BAFA-Förderung
Einbau oder Austausch der Dämmung, neue Fenster oder Sonnenschutz
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Einbau von Heizungssystemen mit mind. 65 % erneuerbaren Energien
Heizungsförderung für Privatpersonen 458
30 % Grundförderung
20 % Schnelligkeitsbonus
30 % Einkommensbonus
max. 70 % von 30.000 €
nur für Gebäudenetze
Effizienzsteigerung von Heizsystemen
Heizungsoptimierung
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Solarthermie
Solarkollektoren zur Erzeugung von Wärme oder Warmwasser
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Solarkollektoren zur Erzeugung von Strom
Kredit 270
bis zu 50 Mio. Euro Kredit
Einbau oder Austausch weiterer technischer Anlagen
Kredit 261
bei Komplettsanierung
bis zu 150.000 Euro Kredit
5 – 45 % Tilgungszuschuss
Anlagentechnik
15 % zzgl. 5 % iSFP-Bonus
Kauf oder Umbau einer Barriere reduzierten Immobilie
Kredit 159
bis zu 50.000 Euro Kredit
Tilgungsfreie Anlaufzeit
Fachplanung / Baubegleitung
Fachplanung / Baubegleitung
professionelle Planung und Baubegleitung
Kredit 261
bei Komplettsanierung
50 % Tilgungszuschuss
max. 4.000 Euro
Fachplanung und Baubegleitung
50 % Zuschuss
von max. 5.000 Euro

Tabelle: Übersicht über die BEG-Förderprogramme

KfW-Förderung für den Heizungstausch

  • 30 % Grundförderung
    Umstieg auf ein Heizsystem, das zu mind. 65 % auf erneuerbaren Energien basiert
  • 20 % Geschwindigkeitsbonus
    Frühzeitiger Austausch einer funktionstüchtigen Öl-, Kohle-, Gas-Etagen- und Nachtspeicherheizung bzw. einer mindestens 20 Jahre alten und funktionierenden Gasheizung oder Biomasseheizung bis Ende 2028. Ab 2029 verringert sich der Bonus alle 2 Jahre um je 3 %
  • 30 % einkommensabhängiger Bonus
    Eigentümer mit einem Brutto-Haushaltseinkommen bis 40.000 Euro
  • 5 % Effizienzbonus
    Gilt nur für Wärmepumpen, wenn als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird.
  • 70 % Gesamtförderung 
    Insgesamt können bis zu 70 Prozent bzw. 21.000 Euro der Investitionskosten gefördert werden. Die förderfähigen Investitionskosten sind auf 30.000 Euro gedeckelt.
  • 30.000 Euro maximale Investitionssumme 
    Die förderfähigen Kosten wurden von 60.000 auf 30.000 Euro halbiert. Ab der 2. bis zur 6. Wohneinheit betragen die förderfähigen Kosten 15.000 Euro, ab der 7. Wohneinheit nur noch 8.000 Euro.
  • kein iSFP-Bonus
    Die Beauftragung eines Energieeffizienz-Experten oder eines Fachunternehmens für den Heizungstausch sind Voraussetzung für die Antragsstellung. Es gibt aber keinen zusätzlichen Bonus für einen iSFP.

Vergleich der alten und neuen Heizungsförderung

Die neue Heizungsförderung der KfW ist deutlich einfacher aufgebaut als die alte BAFA-Förderung. Zuvor unterschieden sich die Fördersätze je nach Heizungssystem. Damit war die Förderung für Laien schwer nachzuvollziehen.

Jetzt ist mit der Grundförderung und dem Geschwindigkeitsbonus eine deutlich einfachere Struktur geschaffen worden. Den einkommensabhängigen Bonus werden vermutlich nur wenige Sanierungswillige in Anspruch nehmen können. Daher liegt der realistische Fördersatz nicht bei den maximal möglichen 70 %, sondern lediglich bei 50 bis 55 %

Aufgrund der Halbierung der förderfähigen Kosten stellt die neue Heizungsförderung oft eine Verschlechterung dar. Das zeigt sich insbesondere bei der Wärmepumpe und Solarthermie. Wenn Sie auf eine Biomasse-Heizung umsteigen, erhalten Sie nun allerdings mehr Förderung als früher.

Tabelle Heizungsförderung 2024 und 2023
Heizungssystem
BAFA-Förderung 2023
KfW-Förderung 2024
max. KfW-Förderung 2024
Wärmepumpe
max. Förderung 40 %
Zuschuss 24.000 €
Förderung 55 %
Zuschuss 16.500 €
max. Förderung 70 %
Zuschuss 21.000 €
Biomasse-Heizung
max. Förderung 20 %
12.000 €
Förderung 50 %
Zuschuss 15.000 €
max. Förderung 70 %
Zuschuss 21.000 €
Solarthermie
max. Förderung 35 %
21.000 €
Förderung 50 %
Zuschuss 15.000 €
max. Förderung 70 %
Zuschuss 21.000 €

Tabelle: Vergleich der Heizungsförderung 2024 und 2023 für ausgewählte Heizsysteme

Kredit für Modernisierung vom Haus berechen
Bild: Eine Energieberaterin berechnet die Energieeffizienz eines Modellhauses

Wie funktioniert die BAFA-Förder­ung?

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bietet verschiedene Förderprogramme für energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien an. Die Förderungen der BAFA sind vor allem als Zuschüsse erhältlich und richten sich u.a. an Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen.

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fasst nun frühere Förderprogramme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, wie u.a. das „Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien“ (MAP) zusammen.

Wie viel Prozent BAFA-Förderung gibt es?

Für private Immobilieneigentümer ist das BAFA-Förderprogramm „Sanierung Wohngebäude“ besonders interessant. Hierunter fallen Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, wie die Fassadendämmung oder der Austausch der Fenster. Aber auch die Optimierung einer bestehenden Heizung oder der Einbau einer Lüftungsanlage sind förderfähig.

Die Förderungen decken als Zuschuss nachträglich einen Teil der Investitionskosten ab. Die meisten Maßnahmen der energetischen Sanierung erhalten eine Förderung von 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben.

Darüber hinaus gibt den iSFP-Förderbonus i.H.v. 5 Prozent für Maßnahmen, die in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) empfohlen wurden.

Der jährliche Maximalbetrag, der anteilig bezuschusst wird, liegt ohne iSFP bei 30.000 Euro. Können Sie einen iSFP vorweisen, erhalten Sie nicht nur den Förderbonus, die förderfähigen Kosten betragen dann 60.000 Euro pro Wohneinheit.

Ein weiteres BAFA-Programm ist das „Förderprogramm Energieberatung für Wohngebäude. 80 Prozent der Beratungskosten einer professionellen Energieberatung wird bis zu einem Maximalbetrag von 1.300 Euro gefördert. Die Beratung hilft, Schwachstellen in der Energieeffizienz des Gebäudes zu identifizieren und Einsparpotenziale aufzudecken.

Wie schnell kommt die BAFA-Förderung?

Ein Vorteil der BAFA-Förderungen ist, dass sie vergleichsweise unbürokratisch und schnell beantragt werden können. Die Anträge können Sie online stellen. Die Auszahlung des Zuschusses erfolgt in der Regel innerhalb weniger Wochen bis hin zu einem halben Jahr. 

Ein Nachteil der BAFA-Förderungen ist, dass sie an bestimmte Voraussetzungen und Bedingungen geknüpft sind. So müssen bestimmte Mindeststandards bei der energetischen Sanierung erreicht werden. Außerdem müssen die Maßnahmen von Fachunternehmen durchgeführt werden.

Die Auszahlung erfolgt allerdings erst dann, wenn alle Förderbedingungen eingehalten wurden und dies durch den Energieberater oder einer anderen Fachkraft bestätigt wurde. Auch die Förderbedingungen können sich von Programm zu Programm unterscheiden, was eine gewisse Recherche und Planung erfordert.

Ist die BAFA-Förderung steuerfrei?

Zuschüsse werden anteilsmäßig auf Basis der eingereichten förderfähigen Investitionskosten ausgezahlt. Für die Berechnung des Zuschusses gelten die Bruttokosten inklusive der Mehrwertsteuer. Die Auszahlung ist für Privathaushalte steuerfrei.

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Wie funktioniert die KfW-Förde­rung für eine energetische Sanie­rung?

Die KfW-Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) besteht seit 1948 und hat sich zu einer der größten Förderbanken weltweit entwickelt. Sie bietet verschiedene Förderprogramme für energetische Sanierungen und den Einsatz erneuerbarer Energien an. Die Förderungen der KfW sind als zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse erhältlich und richten sich vor allem an Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen. 

Eines der bekanntesten Förderprogramme der KfW ist das Programm „Energieeffizient Sanieren“. Dieses bietet verschiedene Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungsmaßnahmen, wie beispielsweise den Einbau einer neuen Heizungsanlage oder die Dämmung des Dachs.

Ein weiteres KfW-Programm ist das „Erneuerbare-Energien-Programm. Hier werden insbesondere Investitionen in erneuerbare Energien gefördert, wie der Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen.

Welche Vorteile hat eine KfW-Förderung?

Ein Vorteil der KfW-Förderungen ist, dass sie im Vergleich zu regulären Banken günstige Konditionen bieten. Die Zinsen für die Kredite liegen oft unter dem Marktniveau, und bei einigen Programmen werden die Kredite sogar mit einem Tilgungszuschuss versehen, der die Rückzahlung erleichtert.

Ein Nachteil der KfW-Förderungen ist jedoch, dass sie oft an viele Voraussetzungen und Bedingungen geknüpft sind. So müssen bestimmte Mindeststandards bei der energetischen Sanierung erreicht werden, und die Maßnahmen müssen von Fachunternehmen durchgeführt werden. Zudem müssen die Förderanträge vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen gestellt werden, was eine gewisse Vorplanung erfordert. 

Ist die KfW-Förderung steuerfrei?

Ein Tilgungszuschuss von der KfW verkürzt die Laufzeit des Darlehens. Privatpersonen haben hierbei steuerlich nichts zu beachten.

Bei Unternehmen oder der Vermietung einer Wohneinheit bedeutet es, dass die Darlehensrate nur solange in der Steuererklärung berücksichtigt wird, wie sie auch zu zahlen ist. Läuft das Darlehen aufgrund des Zuschusses früher aus, können die Kosten nicht mehr als Werbungskosten abgesetzt werden.

Kann man KfW-Kredit und BAFA-Förde­rung gleichzeitig nutzen?

Eine gleichzeitige Förderung derselben Sanierungsmaßnahme durch die KfW und das BAFA ist nicht möglich. Sie müssen sich von Beginn an für eine der beiden Maßnahmen entscheiden.

Allerdings können Sie die Fördermöglichkeiten für verschiedene Arbeiten am Haus kombinieren. Das Dach könnte z.B. vom BAFA bezuschusst werden, während Sie für die Heizung die Förderung der KfW in Anspruch nehmen. Weitere Handwerkerleistungen können Sie zudem in Ihrer Steuererklärung angeben.

Formular für die Einkommenssteuererklärung
Bild von einer Steuererklärung in Papierform

Was sind steuerliche Förderungen für Sanierungen?

Steuerliche Förderungen sind Maßnahmen, die über das Steuersystem zu einer indirekten Förderung in Form von Steuererleichterungen oder gar einem Steuererlass führen. Im Bereich der Sanierung und Energieeffizienz gilt dies z.B. für die Förderung von energetischen Sanierungen oder den Kauf von energieeffizienten Geräten. 

Ein bekanntes Beispiel für eine steuerliche Förderung ist die sogenannte „Handwerkerleistung“, die als haushaltsnahe Dienstleistung steuerlich absetzbar ist. Hierbei können 20 Prozent der Kosten für handwerkliche Leistungen wie Reparaturen, Renovierungen oder Sanierungen von der Steuerlast abgesetzt werden, maximal jedoch 1.200 Euro im Jahr

Weitere steuerliche Förderungen gibt es für die Installation von Photovoltaikanlagen oder die Anschaffung von Elektrofahrzeugen. Die Förderhöhe und Voraussetzungen variieren dabei je nach Maßnahme und Bundesland.

Was ist der Steuerbonus für energetische Sanie­rungen?

Der Steuerbonus laut § 35c EStG fördert Sanierungsmaßnahmen, die zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen. Zu den Vorteilen zählen:

  • Einfache Beantragung direkt über die Anlage „Energetische Maßnahmen“ der Steuererklärung
  • Flexible Optionen ohne strenge Vorgaben
  • Erstattung von maximal 40.000 Euro pro Objekt bis Ende 2029
  • Steuerermäßigung wird direkt von der Steuerlast abgezogen, was eine unmittelbare Entlastung des Haushalts darstellt.

Um die Steuerermäßigung bestmöglich ausnutzen zu können, sind genaues Rechnen und eine gute Planung notwendig. Denn zunächst müssen Sie wissen, wie viel Steuern Sie jährlich zahlen. Mehr als dieser Betrag wird nämlich nicht erstattet. Die Auszahlung erfolgt zudem über drei Kalenderjahre. Letztlich gilt der Steuerbonus auch nur für selbst bewohnte Privathäuser.

Mehr zum Thema ener­getische Sanierung und Steuern

In unserem Ratgeber „Steuern sparen durch energetische Sanierung“ erfahren Sie mehr zum Thema inklusive ausführlichem Rechenbeispiel. Alles unter der Fragestellung: Was lohnt sich für die energetische Sanierung mehr, der Steuerbonus oder eine Förderung?

Welche Landes­förde­rungen für Sanie­rungen gibt es?

Neben Bundesförderungen gibt es auch eine Vielzahl an Landesförderungen. Diese Programme sind in der Regel auf spezifische Anforderungen und Bedürfnisse der Regionen abgestimmt und können je nach Bundesland sehr unterschiedlich ausfallen.

In der Regel bieten die Bundesländer Förderungen für energetische Sanierungen, wie zum Beispiel den Austausch von Heizungsanlagen oder die Dämmung von Fassaden, an. Auch hier sind die Voraussetzungen und Bedingungen für die einzelnen Programme unterschiedlich und können je nach Bundesland variieren.

Energetische Sanierung Förderung in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg gibt es das Förderprogramm „Zukunft Altbau, das Eigentümer bei der energetischen Sanierung unterstützt. Es umfasst unter anderem Informationen zu Zuschüssen für Energieberatungen, Förderungen für die Umsetzung von Einzelmaßnahmen wie Dämmung, Fenstertausch oder Heizungsaustausch sowie Darlehen mit niedrigen Zinsen für umfangreichere Sanierungsmaßnahmen.

Energetische Sanierung Förderung in Bayern

In Bayern konzentriert sich die landeseigene Förderung vor allem auf die Energieförderung. Der EnergieBonusBayern war ein erfolgreiches Projekt im Rahmen dessen, bei dem 10.000 Haushalte einen Zuschuss zur Bundesförderung für energetische Sanierungsmaßnahmen erhalten haben.

Energetische Sanierung Förderung in Berlin

In Berlin gibt es „Förderprogramme für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen“. Sie leisten finanzielle Unterstützung vor allem für Unternehmen und Behörden sowie weitere städtische Einrichtungen. Das für Privatpersonen gedachte „Berliner Heizungsaustauschprogramm“ lief hingegen nur von 2019 bis 2021. 

Energetische Sanierung Förderung in Branden­burg

In Brandenburg gibt es ebenfalls Förderungen für Sanierungen. Privatpersonen können beim Erwerb einer Immobilie oder auch für bereits genutztes Wohneigentum ein 20-jähriges zinsloses Darlehen erhalten, insofern dieses Darlehen für Sanierungsmaßnahmen von mindestens 500 Euro pro Quadratmeter durchgeführt werden.  

Zudem werden auch Zuschüsse für behindertengerechte Anpassungen des selbst genutzten Wohneigentums gewährt. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ist für die Vergabe der Kredite und Zuschüsse im Rahmen der Wohnungsbau-Förderprogramme verantwortlich. 

Energetische Sanierung Förderung in Bremen

In Bremen gibt es das „Förderprogramm Klimaschutz“. Es bietet Zuschüsse und zinsgünstige Darlehen für Maßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung von Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie den Einsatz erneuerbarer Energien. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Wärmedämmung und den Austausch von Öl- und Elektroheizungen.  

Mit dem Programm „Rund ums Haus“ förderte die Förderbank des Bundeslandes Bremen energetische Sanierungen, altersgerechtes Umbauen oder auch einen verbesserten Einbruchschutz. Aktuell sind die Fördermittel aufgebraucht.

Das Programm „Wasser nach Plan – Vom Kanal bis zum Dach“ ist eine besondere Förderung für Sanierungs- und Baumaßnahmen im Bereich der Grundstücksentwässerung, des Trinkwassernetzes und des Überflutungsschutzes. Auch, wer in seiner Immobilie alte Bleileitungen ersetzen, sich vor Starkregen schützen, sein Hausdach begrünen oder Abwasserleitungen sanieren möchte, kann sich um eine entsprechende Förderung bemühen. 

Energetische Sanierung Förderung in Hamburg

In Hamburg gibt es das „Programm Energiespar-Contracting„, das Energieeffizienzmaßnahmen bei öffentlichen Gebäuden fördert. Darüber hinaus gibt es in Hamburg auch das Programm „Energetisch modernisieren, das die Sanierung von Wohngebäuden fördert. Hierbei können Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite erhalten, wenn sie Maßnahmen zur Energieeinsparung umsetzen. Die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB) ist die lokale Institution für die Förderung von Sanierungen. 

Energetische Sanierung Förderung in Hessen

Hessen überzeugt mit der umfassenden und übersichtlichen Online-Präsenz „Landesenergie Agentur. Hier gibt es zahlreiche Tipps zum Energiesparen, egal ob Heizung oder Strom. Außerdem gibt die Datenbank für Fördermittel einen Überblick über sämtliche Förderungen. Eine Fördermittelberatung ebnet den Weg zur staatlichen Förderung. 

Energetische Sanierung Förderung in Mecklen­burg-Vorpommern

Das Land Mecklenburg-Vorpommern verfügt über einen Förderfinder, bei dem Unternehmen und Privatpersonen nach möglichen Förderungen suchen können. Aktuell sind die Fördertöpfe weitestgehend leer. Für Mietende gibt es z.B. derzeit noch Mittel für steckerfertige PV-Anlagen, sog. Balkon-Kraftwerke.

Energetische Sanierung Förderung in Nieder­sachsen

Das Förderprogramm wird von der NBank (Niedersächsische Investitions- und Förderbank) verwaltet und bietet finanzielle Unterstützung für verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Wohngebäuden und Heizungsanlagen oder anderen Maßnahmen. Allerdings sind auch hier zurzeit keine Fördermittel mehr verfügbar. 

Energetische Sanierung Förderung in Nordrhein-Westfalen

Ein Beispiel für eine Landesförderung ist das Programm „Wohneigentum modernisieren und Energie sparen“ in Nordrhein-Westfalen. Fassadendämmung, effiziente Heizanlage oder Barrierefreiheit, aber auch Einbruch- und Hochwasserschutz sind mit den Förderprogrammen von Land und NRW.BANK möglich, wenn das selbst genutzte Wohneigentum modernisiert werden soll. 

Energetische Sanierung Förderung in Rheinland-Pfalz

Welche Förderprogramme es in Rheinland-Pfalz gibt, erfahren Sie auf der Seite der regionalen Energieagentur. Ein Fokus liegt dabei allerdings eher auf Infrastruktur und Photovoltaik-Lösungen. 

Energetische Sanierung Förderung in Saarland

Auch im Saarland gibt es Förderungen für Sanierungen von Wohngebäuden. Die Förderprogramme der saarländischen Förderbank (SiKB) umfassen unter anderem Zuschüsse für Energieberatungen, Finanzierungen der Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum, aber auch von Mietwohnungen und Wohnungseigentümerschaften. 

Energetische Sanierung Förderung in Sachsen

Sachsen unterstützt private Eigentümer von Wohngebäuden bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Klimaschutzes. Aber auch für andere zukunftssichere Sanierungsmaßnahmen gibt es Förderprogramme. Es werden z.B. auch alters- oder behindertengerechte Umbauten mit Zuschüssen oder zinsgünstige Darlehen gefördert. 

Energetische Sanierung Förderung in Sachsen-Anhalt

Wer in Sachsen-Anhalt sanieren möchte, hat im Bereich Modernisieren einige Möglichkeiten für Förderungen. Auf der Website der Investitionsbank Sachsen-Anhalt werden die Förderprogramme genauer vorgestellt. 

Energetische Sanierung Förderung in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein gibt es den Modernisierungszuschuss für Selbstnutzer. Allerdings stehen auch hier aktuell keine Fördergelder mehr zur Verfügung. Hier bleibt es abzuwarten, wann es neue Förderungen für Sanierungen gibt. 

Energetische Sanierung Förderung in Thüringen

In Thüringen gibt es verschiedene Förderprogramme für Investitionen in den Klimaschutz unter anderem für Elektromobilität oder die Reparatur von Haushaltsgeräten.

Fazit Landesförderungen

Zusammenfassend bieten Landesförderungen eine sinnvolle Ergänzung zu den Bundesförderungen. Ein großer Vorteil von Landesförderungen ist, dass sie sehr zielgerichtet und regional angepasst sind. Sie berücksichtigen spezifische Bedürfnisse und Anforderungen der jeweiligen Regionen und können dadurch passgenaue Lösungen bieten. Außerdem können sie oftmals in Kombination mit Bundesförderungen genutzt werden und somit eine höhere Förderungssumme ermöglichen.

Allerdings können die Bedingungen und Voraussetzungen von Land zu Land sehr unterschiedlich sein, sodass es wichtig ist, sich vorab über die entsprechenden Programme zu informieren.  

Die Förderhöhe und die Voraussetzungen für die Förderungen variieren je nach Art der Maßnahme und der Gebäudekategorie. Beispielsweise gibt es spezielle Programme für Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern sowie für Mehrfamilienhäuser und Wohnungseigentümergemeinschaften. Auch hier ist eine Kombination mit anderen Förderprogrammen wie der KfW-Förderung möglich. 

Symbolbild BAFA-Förderung
Symbolbild: Notizzettel mit dem Hinweis "Förderung"

Tipps zur Antrags­stellung von staat­lichen Förderungen

Wer eine staatliche Förderung für seine Sanierung nutzen möchte, muss vorab bestimmte Antragsfristen beachten. Grundsätzlich gilt, dass Anträge vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen gestellt werden müssen. Außerdem müssen die Arbeiten durch eine Fachfirma durchgeführt werden. Die Dokumentation der Maßnahmen und Ausgaben kann bei einer Steuererklärung oder einer Prüfung durch die Förderinstitution von Vorteil sein. 

Durch eine gründliche Vorbereitung können Fehler und unnötige Verzögerungen vermieden werden. Unsere untenstehende Checkliste hilft Ihnen dabei, alle erforderlichen Schritte zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind. 

Checkliste für die Antragstellung von Förderungen für energetische Sanier­ungen
  1. Informieren Sie sich über die verschiedenen Förderprogramme und wählen Sie das für Sie passende Programm aus.
  2. Achten Sie dabei auf die Voraussetzungen und Bedingungen, um sicherzustellen, dass Sie alle erforderlichen Anforderungen erfüllen.
  3. Erstellen Sie einen detaillierten Sanierungsplan und einen Kostenvoranschlag.
  4. Beachten Sie dabei die Anforderungen des jeweiligen Förderprogramms und berücksichtigen Sie die geforderten Maßnahmen.
  5. Überlegen Sie, ob Sie einen Energieberater oder Handwerker benötigen, um die Maßnahmen durchzuführen oder den Antrag zu stellen.
  6. Beachten Sie die Antragsfristen und beantragen Sie gegebenenfalls eine Fristverlängerung.
  7. Überprüfen Sie alle Angaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit, um unnötige Verzögerungen bei der Bearbeitung des Antrags zu vermeiden.
  8. Achten Sie darauf, dass die Antragsunterlagen vollständig sind und rechtzeitig eingereicht werden.
  9. Dokumentieren Sie die Maßnahmen und Ausgaben.
  10. Halten Sie alle Belege und Rechnungen für die durchgeführten Maßnahmen bereit, um im Falle einer Prüfung durch die Förderinstitution nachweisen zu können, dass die Voraussetzungen erfüllt sind.

Fazit

Zusammenfassend spielen Förderungen für eine energetische Sanierung eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Die verschiedenen Förderprogramme des Bundes und der Länder bieten finanzielle Unterstützung für Immobilieneigentümer, um energetische Sanierungen durchzuführen und somit den Energieverbrauch und CO₂-Ausstoß zu reduzieren.

Um eine erfolgreiche Antragstellung zu gewährleisten, sollten Sie auf eine sorgfältige Planung und eine fachmännische Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen achten. Auch die Unterstützung durch Experten und die Einhaltung von Antragsfristen und -unterlagen sind entscheidend. 

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie schnell Förderprogramme geändert oder gar eingestellt werden oder die Fördermittel sind schon nach kurzer Zeit restlos aufgebraucht. Daher sollten alle Immobilienbesitzer, die an eine energetische Sanierung denken, schnell handeln

Beim Neubau sind die gesetzlichen Anforderungen mittlerweile so hoch, dass es nur noch für extrem energieeffiziente Gebäude eine Förderung gibt. Spätestens, wenn es zu einer Sanierungspflicht kommen sollte, würden auch die Förderprogramme enden. Denn aktuell sind diese als Anreiz für freiwillige Sanierungen zu sehen.

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Häufig gestellte Fragen

Die KfW-Förderung für Sanierungen wurde nicht eingestellt. Sie können jederzeit einen Antrag auf Förderung stellen. Neu ist die Heizungsförderung, die ab Februar 2024 nur noch bei der KfW beantragt werden kann.

Es gibt verschiedene Förderungen für Hausbesitzer, die je nach Art der Sanierung und dem Standort des Gebäudes unterschiedlich ausfallen können. Bundesweit gibt es beispielsweise Förderprogramme der KfW und des BAFA für energetische Sanierungen. Darüber hinaus bieten viele Bundesländer auch eigene Förderprogramme an, die sich an den Bedürfnissen der jeweiligen Region orientieren. Auch steuerliche Förderungen sind möglich. Bei der Antragstellung sollten die Bedingungen und Voraussetzungen der einzelnen Förderprogramme sorgfältig geprüft werden, um eine erfolgreiche Beantragung zu gewährleisten.

Die KfW bietet eine große Anzahl Fördermöglichkeiten von energetischen Sanierungen. Bei der KfW erhalten Sie für eine Komplettsanierung eines alten Hauses zu einem hohen Energieeffizienzstandard einen zinsgünstigen Kredit mit Tilgungszuschuss. Das beinhaltet Wärmeschutz in Form von Dämmung oder neuen Fenstern, als auch Sonnenschutz oder auch den Einbau einer Lüftungsanlage. Außerdem gibt es ein Förderprogramm für den Austausch einer Heizung oder den Einbau einer Solarthermieanlage.

Es gibt verschiedene Förderungen für die energetische Sanierung von Gebäuden. Diese werden sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene angeboten. Zu den bekanntesten Förderprogrammen zählen die KfW-Förderungen und die BAFA-Förderungen. Die Förderbedingungen und -voraussetzungen können je nach Programm und Bundesland unterschiedlich sein. In der Regel müssen die Sanierungsmaßnahmen bestimmten energetischen Standards entsprechen und es müssen bestimmte Antragsfristen eingehalten werden. Eine detaillierte Recherche zu den verschiedenen Programmen und deren Bedingungen lohnt sich, um die bestmögliche Förderung zu erhalten.

Bestimmte Kosten im Zusammenhang mit energetischen Sanierungsmaßnahmen können Sie steuerlich absetzen. Hierfür gibt es das Steuerbonus-Programm, das im Jahr 2020 eingeführt wurde. Der Steuerbonus beträgt 20 Prozent der Kosten für energetische Sanierungsmaßnahmen, die zwischen dem 01.01.2020 und dem 31.12.2030 durchgeführt wurden. Der Steuerbonus beträgt maximal 40.000 Euro. Allerdings müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein, um den Steuerbonus in Anspruch nehmen zu können. So muss die Sanierung von einem Fachunternehmen durchgeführt werden und bestimmte technische Anforderungen erfüllen. Zudem müssen die Kosten in der Steuererklärung angegeben werden.

 

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