Fassadendämmung für die energetische Sanierung

Mit diesen Kosten müssen Sie für die Fassadendämmung rechnen

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Eine energetische Sanierung ist ein wichtiger Schritt, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren, den Wohnkomfort zu verbessern und langfristig Kosten einzusparen. Bei einer solchen Sanierung spielt die Dämmung der Fassade eine entscheidende Rolle. Eine Fassadendämmung trägt dazu bei, den Wärmeverlust zu minimieren, die Energieeffizienz zu steigern und den Schutz vor Lärm und Witterungseinflüssen zu verbessern.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • die Fassadendämmung ist eine der effektivsten Maßnahmen, um den Wärmeverlust eines Hauses zu verringern
  • eine komplette Fassadendämmung kostet i.d.R. zwischen 100 und 200 Euro pro m²
  • die günstigste und schnellste Methode ist die Einblasdämmung bei zweischaligen Mauerwerken
  • beim BAFA gibt es für Effizienz-Einzelmaßnahmen, wie der Fassadendämmung bis zu 20 % Fördersatz
  • mit einem iSFP steigen die förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro auf 60.000 Euro pro Jahr

Was versteht man unter einer Fassa­den­dämmung?

7 gute Gründe für eine Fassaden­dämm­ung

Die Fassade ist die äußere Hülle eines Gebäudes, die es vor Witterungseinflüssen schützt, die Immobilie isoliert und das Erscheinungsbild prägt. Sie besteht aus verschiedenen Materialien wie Mauerwerk und kann gestalterische Elemente wie Fenster, Türen und Verkleidungen enthalten. Die Fassadendämmung dient unter anderem auch der Einsparung von Heizenergie. Im Folgenden finden Sie weitere gute Gründe, die für eine Dämmung sprechen:

1. Schutz vor Kälte und Hitze

Eine gute Dämmung ist nicht nur im Winter wichtig, um die Wärme im Haus zu behalten. Auch im Sommer schützt eine gedämmte Fassade vor einer Überhitzung des Wohnraums. Auf eine Klimaanlage können Sie so in der Regel verzichten, was wiederum viel Geld spart.

2. Schalldämmung & Lärm­schutz

Eine Fassadendämmung hält auch lästigen Lärm von draußen fern. Gerade an stark befahrenen Straßen oder in der Nähe von Bahngleisen oder Flughäfen kann die Dämmung zu einer großen Verbesserung des Lärmpegels in den Wohnräumen führen.

3. Angenehmes Wohnklima

Die Dämmung der Fassade führt zu einem verbessertem Feuchteschutz und beugt so der Bildung von Schimmel vor. In der Folge profitieren Sie von einem besseren Wohnklima und weniger gesundheitlichen Bedenken.

4. Umweltschutz

Eine Fassadendämmung trägt zur Steigerung der Energieeffizienz bei, indem sie den Wärmeverlust eines Gebäudes deutlich reduziert. Dadurch wird der Energieverbrauch gesenkt und der CO₂-Ausstoß verringert. Somit leistet ein gut gedämmtes Haus auch einen Beitrag zum Umweltschutz.

5. Geringere Heizkosten

In der Summe führen die Investitionen in eine neue Fassadendämmung zu einer langfristigen Senkung Ihrer Kosten für Heizung oder auch Kühlung Ihrer Immobilie.

6. Ästhetik & Wertsteigerung

Eine modern gestaltete Fassade verbessert das Erscheinungsbild eines Gebäudes, steigert seinen Wert und kann zu einer höheren Attraktivität führen. 

7. Pflicht: gesetzliche Vorgaben

Entsprechend § 48 GEG gibt es gesetzliche Vorgaben für die nachträgliche Dämmung und die Dämmqualität von Gebäuden, um den Energieverbrauch zu regulieren und Klimaschutzziele zu erreichen. Dementsprechend müssen Sie Bauteile, von denen mehr als zehn Prozent der Gesamtfläche saniert werden, komplett sanieren, und zwar entsprechend der geltenden Vorschriften. Für die Fassadendämmung bedeutet dies, dass die Fassade nach der Sanierung einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von maximal 0,24 W/(m²·K) haben darf.

Ausnahmen von der Sanierungspflicht

Wenn Sie eine ältere Immobilie kaufen oder erben, müssen Sie an bestimmten Stellen innerhalb von zwei Jahren nachbessern, z.B. bei der Dämmung von Geschossdecken zu unbeheizten Kellern und Dachböden oder der Isolierung wärmeführender Leitungen. Wenn Sie Fassade sanieren oder neue Fenster einbauen möchten, müssen Sie dies entsprechend des vorgeschriebenen Standards tun. 

Sie sind nicht zur Sanierung verpflichtet, wenn es sich nur um geringfügige Schönheitsreparaturen handelt. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie die Fassade oder Fenster lediglich neu streichen. Aber auch, wenn Sie Schäden wie Risse im Mauerwerk ausbessern, müssen Sie nicht die gesamte Fassade sanieren und dämmen. 

Eigentümer, die bereits seit Februar 2002 oder länger in Ihrer Immobilie leben, sind von allen genannten Maßnahmen ausgeschlossen. 

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Welche Materialien eignen sich für die Fassaden­dämmung?

Bei der Auswahl des geeigneten Dämmmaterials für eine Fassadendämmung sollten Sie verschiedene Kriterien berücksichtigen, wie z.B. Wärmedämmfähigkeit, Brand- und Schallschutz, ökologische Aspekte und Kosten. Gängige Materialien umfassen: 

  • Mineralwolle
    Eine weit verbreitete und kostengünstige Option mit guten Dämmeigenschaften. Sie ist nicht brennbar und weist eine gute Schalldämmung auf. 
  • Polystyrol
    Auch bekannt als Styropor, hat eine hohe Dämmleistung und ist einfach zu verarbeiten. Es ist jedoch brennbar und sollte daher mit Brandschutzmaßnahmen kombiniert werden. 
  • Holzfaserplatten
    Diese umweltfreundliche Option bietet eine gute Wärmedämmung und Feuchtigkeitsregulierung. Sie ist jedoch etwas teurer als andere Materialien. 
  • Vakuumdämmung
    Diese fortschrittliche Technologie bietet eine herausragende Dämmleistung bei dünnen Dämmstoffen. Sie ist jedoch kostspielig und erfordert eine spezielle Installation. 

Die Wahl des geeigneten Materials hängt von Ihren individuellen Anforderungen, Vorlieben und dem Budget ab. Es ist ratsam, sich vorab von einer Fachkraft beraten zu lassen.

Welche Dämmver­fahren gibt es?

Um eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten, kommen bei der Fassadendämmung verschiedene Dämmverfahren zum Einsatz. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. den baulichen Gegebenheiten, den energetischen Anforderungen und den persönlichen Präferenzen. Im Folgenden stellen wir einige gängige Dämmverfahren kurz vor:

Wärmedämmverbund­system

Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) ist eines der am häufigsten verwendeten Dämmverfahren. Hierbei werden Dämmplatten aus Materialien wie Polystyrol oder Mineralwolle auf die Fassade aufgebracht und mit einem speziellen Kleber oder Dübeln befestigt. Anschließend wird eine Armierungsschicht aufgetragen, um die Stabilität der Dämmung zu gewährleisten. Zum Schluss wird die Oberfläche mit einem Putz versehen, der sowohl schützende als auch dekorative Funktionen erfüllt. Das WDVS eignet sich sowohl für Neubauten als auch für die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.

Vorgehängte hinterlüftete Fassade

Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ist eine konstruktive Lösung, bei der die Dämmung zwischen der eigentlichen Wand und einer vorgelagerten Fassadenschicht angebracht wird. Dadurch entsteht ein Hohlraum, der eine kontrollierte Luftzirkulation ermöglicht und die Feuchtigkeitsregulierung verbessert. Die VHF bietet eine gute Wärmedämmung, Schallschutz und viele gestalterische Möglichkeiten, da verschiedene Materialien wie Holz, Metall oder Faserzement für die äußere Verkleidung verwendet werden können.

Kerndämmung

Die Kerndämmung ist eine Methode, bei der Hohlräume in den Wänden mit Dämmmaterialien gefüllt werden. Dies kann durch Dämmplatten oder das Einblasen von Dämmstoffen wie Mineralwolle, Steinwolle oder expandiertem Polystyrol geschehen. Die Kerndämmung als Einblasdämmung eignet sich besonders für ein bereits bestehendes zweischaliges Mauerwerk, bei dem eine nachträgliche Dämmung ohne größere Eingriffe in die Fassade vorgenommen werden soll.

Innendämmung

Die Innendämmung erfolgt auf der Innenseite der Außenwände und eignet sich insbesondere für denkmalgeschützte Gebäude oder Gebäude mit besonderen architektonischen Anforderungen. Hierbei werden Dämmplatten oder -matten auf die Innenwand aufgebracht und mit einem Putz oder einer Verkleidung versehen. Die Innendämmung kann effektiv sein, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, um mögliche Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden. Zudem sollten Sie bedenken, dass eine Innendämmung auch immer mit dem Verlust von Wohnfläche einhergeht.

Die Wahl des richtigen Dämmverfahrens sollte in Absprache mit Fachleuten erfolgen, die die spezifischen Anforderungen des Gebäudes und dem Budget erfolgen.  

Expertentipp: Fassadendämmung

Untersuchen Sie den Aufbau Ihrer Fassade und aus welchen Materialien sie besteht. Denn das ist maßgebend für die Art und Dicke der nachträglichen Dämmung.

 

20 – 30 Prozent der Gebäude in Deutschland haben ein zweischaliges Mauerwerk als Außenwand. Der Hohlraum zwischen den zwei Schalen kann nachträglich mit Einblasdämmung gedämmt werden. Das ist eine sehr kostengünstige und effektive Methode der Fassadendämmung.

Ihr Energieberater von Planergy

Tobias Buse, Bauingenieur, M.Sc.

Energie-Effizienz-Experte

Fassadendämmung an einer Hausecke
Bild: Fassadendämmung mit einem WDVS an einer Hausecke

Was kostet eine neue Fassaden­dämmung?

Kosten der Fassaden­dämmung pro m²

Die Kosten einer Fassadendämmung variieren je nach verschiedenen Faktoren, darunter die Größe der Fassade, das gewählte Dämmverfahren und die gewünschte Dämmqualität. Hier finden Sie eine Übersicht der durchschnittlichen Kosten pro Quadratmeter (qm): 

Tabelle Kosten des Dämmmaterials pro m²

Dämmaterial
Kosten pro qm
Kosten/Nutzen
Wirtschaftlichkeit
Mineralwolle (100 mm)
ab 12 Euro
gut
schnelle Amortisation
Polystyrol-Dämmplatte (100 mm)
ab 12 Euro
gut
schnelle Amortisation
Holzfaserplatten (100 mm)
ab 15 Euro
sehr gut
schnelle Amortisation
Vakuumisolationspaneele (20 mm)
ab 200 Euro
sehr gut
lange Amortisationszeit
Einblasdämmung
ab 20 Euro
gut
schnelle Amortisation

Tabelle: durchschnittliche Kosten verschiedener Dämmmaterialien pro m²

Hinweis

Eine Vakkumdämmung erreicht mit 5-10 Mal weniger Dicke die gleiche Isolierung wie bspw. Mineralwolle oder Polystyrol. Bei diesen Materialien benötigen Sie für ein Passivhaus eine Dämmstoffdicke von bis zu 40 cm. Bitte beachten Sie, dass dies nur grobe Richtwerte sind und die tatsächlichen Kosten von individuellen Faktoren abhängen. 

Einflussfaktoren auf die Kosten der Fassaden­dämmung

Für die Kosten der Fassadendämmung sind weitere Faktoren zu bedenken: 

  • Größe der Fassadenfläche sowie Form des Hauses
    Je größer die zu dämmende Fläche ist, desto mehr Material und Arbeitsaufwand wird benötigt (→ Fassadenfläche berechnen). Außerdem erhöhen schwer erreichbare Stellen und spezielle Gerüste oder Spezialausrüstungen die Kosten.
  • Dämmverfahren
    Jedes Verfahren hat aufgrund des benötigten Materials und des Arbeitsaufwandes unterschiedliche Kosten.
  • Dämmstoff
    Es gibt verschiedene Materialien zur Auswahl, wie z.B. Mineralwolle, Polystyrol, Holzfaserplatten oder Vakuumdämmung. Die Auswahl des geeigneten Dämmmaterials beeinflusst somit die Gesamtkosten.
  • Benötigte Dämmstärke
    Ob 2 cm Dämmung reichen oder es 40 cm sein müssen, hängt vor allem vom Material und dem geforderten Wärmedurchgangs-Koeffizient (U-Wert) ab.
  • Benötigte Genehmigungen
    Bei bestimmten Gebäuden können zusätzliche Genehmigungen erforderlich sein, z.B. Denkmalschutz, städtebauliche Genehmigungen oder Brandschutzvorschriften.
  • Zustand der Fassade
    Bei stark beschädigten Fassaden können zusätzliche Reparaturarbeiten erforderlich sein, um eine optimale Dämmung zu gewährleisten.
  • Arbeitsaufwand und Lohnkosten
    Wie viel kostet die Handwerkstunde und die Anfahrt bei Ihrem Handwerksunternehmen?
  • Energieberatung
    Eine Energieberatung ist verpflichtend, wenn Sie eine staatliche Förderung in Anspruch nehmen wollen. Die Kosten sind auch förderfähig.

Pauschale Aussagen zu den gesamten Kosten einer Fassadendämmung sind aufgrund der vielen Variablen nur schwer zu treffen. Erste Anhaltspunkte liefern die Preise des gewünschten Dämmstoffs und die Arbeitszeit der Handwerker. Für eine Handwerkerstunde können Sie mit rund 60 Euro rechnen. 

Kosten der Fassaden­dämmung in verschie­denen Gebäuden

Altbau

Die Kosten für die Fassadendämmung eines Altbaus sind in der Regel höher als bei Neubauten, da häufig zusätzliche Maßnahmen zur Vorbereitung und Reparatur erforderlich sind. Die Kosten können je nach Zustand des Gebäudes und gewähltem Dämmverfahren stark variieren. 

Einfamilienhaus

Die Kosten für die Fassadendämmung eines Einfamilienhauses hängen von der Größe der Fassade, dem gewählten Dämmverfahren und anderen Einflussfaktoren ab. Eine grobe Schätzung der Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus mit einem gängigen Wärmeverbundsystem liegt zwischen 15.000 und 20.000 Euro oder bei ca. 130 Euro pro Quadratmeter. 

Neubau

Bei Neubauten können die Kosten für die Fassadendämmung niedriger sein, da eine gute Dämmung von Anfang an geplant und umgesetzt werden kann. Die genauen Kosten hängen jedoch von den gewählten Materialien und dem gewünschten Dämmstandard ab. 

Wirtschaftlichkeit der Fassaden­dämmung

Die Wirtschaftlichkeit einer Fassadendämmung ist ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für eine solche Sanierungsmaßnahme. Eine gut geplante und durchgeführte Fassadendämmung kann langfristig zu erheblichen Einsparungen führen. Die Amortisationszeit gibt dabei an, wie lange es dauert, bis sich die Investitionskosten durch die eingesparten Energiekosten amortisiert haben. Die Amortisationszeit variiert jedoch je nach Größe der Fassade, gewähltem Dämmverfahren, Energiepreisen und weiteren individuellen Faktoren. 

Rechenbeispiel Armorti­sations­zeit

Eine Familie hat in ihrem Einfamilienhaus 2500 Euro Heizkosten im Jahr. Durch die Fassadendämmung können sie ca. 40 Prozent dieser Kosten sparen. Das sind 1.000 Euro Ersparnis pro Jahr.

Amortisationszeit = Anschaffungskosten / jährliche Ersparnis

Amortisationszeit = 17.500 Euro / 1.000 Euro pro Jahr = 17,5 Jahre 

Im 18. Jahr nach der Fassadensanierung rechnen sich die jährlichen Einsparungen bei den Heizkosten. Nicht mit einberechnet sind Einsparpotenziale durch Förderungen u.a.

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Wie kann man bei der Fassaden­dämm­ung Kosten sparen?

Eigenleistung

Um die Kosten der Fassadendämmung zu reduzieren, können Sie zum einen Einsparpotenziale durch Eigenleistungen nutzen. Wenn Sie handwerklich begabt sind, können Sie einige Arbeiten selbst übernehmen, z.B. das Entfernen der alten Fassade oder Vorarbeiten wie Reinigung und Vorbereitung der Oberfläche. 

Durch Eigenleistung können Sie die Gesamtkosten zwar senken, jedoch sollten Sie fachmännische Unterstützung bei der neuen Fassadendämmung in Anspruch nehmen. Nur so können Sie ein optimales Ergebnis erzielen und bei Mängeln die gesetzliche Gewährleistungspflicht in Anspruch nehmen. 

Bei der Planung der Fassadendämmung ist es ratsam, die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen und professionellen Rat einzuholen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die Kosten im Rahmen zu halten.

Materialauswahl

Wie oben beschrieben haben die verschiedenen Dämmstoffe teils stark variierende Preise. Für eine komplette Fassadendämmung benötigen Sie jedoch mehr als nur das eigentliche Dämmmaterial. Je nach gewählten Verfahren brauchen Sie auch noch Kleber, Dübel und weiteres Verbrauchsmaterial. Vergleichen Sie die Preise von verschiedenen Anbietern.

Für ein optimales Ergebnis sollten Sie ausschließlich Materialien aus einem empfohlenen und erprobten System nehmen und keine wilden Kombinationen wagen, nur um Geld zu sparen. Eine Herstellergarantie greift nur dann, wenn alle Angaben zu den Materialien und der Anbringung auch befolgt wurden. 

Staatliche Förderungen

Die Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle gilt für die Dämmung der Gebäudehülle (von Außenwänden, Dachflächen, Geschossdecken und Bodenflächen), sowie die Erneuerung oder Aufbereitung von vorgehängten Fassaden

Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 300 Euro brutto. Der Fördersatz beträgt 15 Prozent von maximal 30.000 Euro förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungen von Wohngebäuden. Dies gilt pro Wohneinheit und Kalenderjahr. 

Ein zusätzlicher Förderbonus von 5 Prozent und eine Erhöhung der förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro jährlich ist möglich, wenn die Fassadendämmung als Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten ist.

Voraussetzungen

Voraussetzung dafür ist, dass die neue Fassadendämmung besonders hohe Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. So gilt laut GEG ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m² K) für die Außenwand. Wer eine BAFA-Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss in der Regel einen U-Wert von maximal 0,20 einhalten.

Zusätzlich müssen alle förderfähigen Kosten von einer Fachfirma ausgeführt und in Rechnung gestellt werden.

Fassadenarbeiten an einem Einfamilienhaus

Erfahrungsbericht

So haben Thomas und Sarah mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) über 7.000 Euro bei ihrer Fassadendämmung gespart.

Steuerbonus ohne Förderung

Wenn für Sie keine staatliche Förderung in Betracht kommt, besteht seit Januar 2020 die Möglichkeit, einen Steuervorteil für die energetische Renovierung von älteren Bestandsgebäuden ab zehn Jahren Alter in Anspruch zu nehmen.

Dabei können Sie bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten für Gebäude und Heizungsanlagen innerhalb von drei Jahren von der Steuer abziehen, bis zu einem Gesamtbetrag von 40.000 Euro.

Rechenbeispiel Steuerbonus
  • 2021 energetische Sanierung der Fassade in Höhe von 20.000 Euro
  • In den Steuererklärungen für 2021 und 2022 können Sie jeweils 7 Prozent, also je 1.400 Euro, steuerlich geltend machen. 
  • In der Steuererklärung für 2023 können Sie nochmals 6 Prozent, also 1.200 Euro, absetzen.
  • Insgesamt erhalten Sie somit vom Finanzamt 4.000 Euro wieder zurück.
Gut zu wissen

Eine BAFA-Förderung muss vor Beginn der Fassadensanierung zwingend mit Unterstützung eines Energieberaters beantragt werden, während der Steuerbonus auch nachträglich ohne Energieberater in Anspruch genommen werden kann.

Der Steuerbonus gilt ausschließlich für selbst bewohnte Immobilien. Vermieter haben jedoch die Möglichkeit, die Sanierungskosten als Werbungskosten bei der Steuer geltend zu machen und diese teilweise mit der Miete zu verrechnen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Neue Fassadendämmung eines Hauses mit Gerüst
Bild: Fassadendämmung eines Hauses mit Gerüst

Ablauf der Fassa­dendämmung

Die Durchführung einer Fassadendämmung folgt in der Regel einem bestimmten Ablauf, der wie folgt aussehen kann: 

  1. Untersuchung der Fassade: Eine gründliche Untersuchung der bestehenden Fassade ist der erste Schritt. Dabei werden mögliche Schäden, Risse oder Feuchtigkeitsprobleme identifiziert.
  2. Festlegung der notwendigen Reparatur- und Modernisierungsarbeiten: Auf Basis der Untersuchungsergebnisse werden die erforderlichen Reparatur- und Modernisierungsarbeiten bestimmt. Hierbei können beispielsweise Putzreparaturen, Austausch von beschädigten Elementen oder die Entfernung alter Farbschichten notwendig sein.
  3. Bewertung des Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert): Um die Effizienz der Fassadendämmung zu gewährleisten, wird der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Fassade bewertet. Dabei wird ermittelt, wie gut die Wärmedämmung der bestehenden Fassade ist und welche zusätzliche Dämmung erforderlich ist.
  4. Reinigung und/oder Entfernung der Fassade: Vor der eigentlichen Dämmung wird die Fassade gereinigt, um Verschmutzungen oder Anhaftungen zu entfernen. Bei Bedarf kann auch die komplette Entfernung der alten Fassade erforderlich sein.
  5. Reparatur von Beschädigungen & Rissen: Vor der Dämmung werden eventuelle Beschädigungen oder Risse repariert, um eine gleichmäßige und stabile Oberfläche zu gewährleisten.
  6. Vorbereitung der Oberfläche: Die Oberfläche der Fassade wird für die Dämmung vorbereitet. Dies beinhaltet das Auftragen von Haftgrund oder anderen speziellen Beschichtungen, um die Haftung des Dämmmaterials zu verbessern.
  7. Anbringung einer Dämmung &  neuen Fassadenschicht: Nach der Vorbereitung der Oberfläche wird die Dämmung angebracht. Je nach gewähltem Dämmverfahren können Dämmplatten, -matten oder -schüttungen verwendet werden. Anschließend erfolgt die Anbringung einer neuen Fassadenschicht, die sowohl schützende als auch ästhetische Funktionen erfüllt.
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Fazit

Eine Fassadendämmung ist sowohl aus ökologischen als auch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Durch eine effektive Dämmung wird der Energieverbrauch eines Gebäudes reduziert, was zu einer Verringerung der CO₂-Emissionen führt und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. Zudem sorgt eine gut gedämmte Fassade für einen verbesserten Wärmeschutz im Gebäude, wodurch Heizkosten gesenkt werden können.

Hauseigentümer können somit einen Beitrag zur Energiewende leisten. Dies kann durch verschiedene Maßnahmen wie die Anbringung von Dämmplatten, das Verputzen mit Dämmputz oder das Anbringen einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade erfolgen. Durch die Dämmung wird der Wärmeverlust minimiert und ein angenehmes Raumklima geschaffen.

Darüber hinaus gibt es verschiedene staatliche Förderprogramme und Steuervorteile, die die energetische Sanierung von Gebäuden unterstützen. Hauseigentümer können diese finanziellen Anreize nutzen, um die Kosten für die Fassadendämmung zu reduzieren. Insgesamt ist die Fassadendämmung eine sinnvolle Maßnahme, um den Energieverbrauch zu senken, die Umwelt zu schonen und dabei langfristig Kosten einzusparen.

Häufig gestellte Fragen

Eine Fassadendämmung mit Mineralwolle kostet in etwa 130 Euro pro qm Fläche. Das reine Material schlägt dabei mit ca. 12 Euro für Mineralwolle mit einer Dicke von 100 mm zu buche.

Eine Fassadendämmung mit Holzfaserplatten kostet in etwa 160 Euro pro qm Fläche. Das reine Material schlägt dabei mit ca. 15 Euro für Holzfaserplatten mit einer Dicke von 100 mm zu buche.

Bei einem durchschnittlichen Preis von etwa 130 Euro pro qm kostet eine Fassadendämmung mit Mineralwolle oder Polystyrol ca. 13.000 Euro für 100 qm.

Bei einer staatlichen Förderung der Fassadendämmung, z.B. durch die BAFA, sind alle Kosten förderfähig, die mit der Herstellung der neuen Fassade zusammenhängen:

  • Energieberatung und Erstellung des Sanierungsplans
  • Handwerkerkosten
  • Materialkosten

Bei Eigenleistungen werden die reinen Materialkosten nur dann gefördert, wenn sie nachweislich mithilfe fachmännischer Anleitung angebracht wurden.

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