Dachdämmung für die energetische Sanierung

Mit diesen Kosten müssen Sie für die Dachdämmung rechnen

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Eine Dachdämmung spielt eine entscheidende Rolle bei der energetischen Sanierung eines Gebäudes. Durch eine effektive Dachdämmung wird der Wärmeverlust minimiert, was zu einer höheren Energieeffizienz führt. Dadurch können Sie langfristig Kosten einsparen. Zudem bietet eine gut isolierte Dachkonstruktion einen verbesserten Schutz vor Lärm und Witterungseinflüssen, was den Wohn- und Arbeitsbereich angenehmer macht. Eine professionelle Dachdämmung ist somit ein wichtiger Schritt, um die energetische Effizienz eines Gebäudes zu steigern und gleichzeitig den Komfort zu erhöhen.
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • für die Dachdämmung gibt es verschiedene Verfahren, die das Dach entweder von innen oder außen dämmen
  • eine Dachdämmung kostet um die 100 Euro pro qm
  • die günstigste Methode, das Dach zu dämmen, ist die Geschossdeckendämmung
  • beim BAFA gibt es für Effizienz-Einzelmaßnahmen, wie der Dachdämmung bis zu 20 % Fördersatz
  • mit einem iSFP steigen die förderfähigen Investitionskosten von 30.000 Euro auf 60.000 Euro pro Jahr

Grundlagen der Dach­­dämmung?

6 gute Gründe für eine Dachsanier­ung

Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Dachsanierung notwendig werden kann. Die meisten Dächer haben eine begrenzte Lebensdauer, die je nach Material und Witterungsbedingungen variieren kann. Wenn das Dach älter wird, kann es anfällig für Schäden wie Risse, Brüche oder Undichtigkeiten werden. Diese Schäden können zu Feuchtigkeitsproblemen im Haus führen und sogar die Struktur des Dachs schwächen. Im Folgenden finden Sie weitere Gründe für eine Dachsanierung: 

1. Reparatur & Sicherheit

Sturmschäden oder Schäden durch umfallende Bäume können eine Dachsanierung erforderlich machen. In solchen Fällen ist es wichtig, direkt zu handeln und das Dach so schnell wie möglich zu reparieren, um weitere Schäden am Haus zu vermeiden. Im Allgemeinen sind Dächer Witterungseinflüssen besonders stark ausgesetzt. Herabfallende Dachziegel oder andere Schwachstellen stellen eine Gefahr dar. Daher sollten Sie das Dach regelmäßig auf Schäden hin kontrollieren, um seine Lebensdauer zu verlängern.

2. Energieeffizienz des Gebäudes steigern

Im Rahmen einer energetischen Sanierung sollte eine Dachdämmung nicht fehlen. Denn dies leistet einen großen Beitrag, um nachhaltig Ihre Energiekosten zu reduzieren. Mit einer ordentlichen Dachdämmung sparen Sie etwa 20 bis 25 Prozent der Heizenergie, was mehrere hundert Euro Ersparnis pro Jahr bedeutet.

3. Umweltschutz & Nachhaltig­keit

Eine höhere Energieeffizienz reduziert nicht nur den Wärmeverlust des Gebäudes. Dadurch wird auch der CO₂-Ausstoß deutlich verringert. Insbesondere bei Immobilien mit einer fossilen Brennstoffheizung leistet ein gut gedämmtes Dach auch einen Beitrag zum Umweltschutz und ist ein weiterer Schritt zu Nachhaltigkeit.

4. Wohnraum schaffen

Viele Bestandsimmobilien verfügen noch über Ausbaureserven unter dem Dach. So können Sie eine Dachsanierung dazu nutzen, mehr Wohnraum zu schaffen. Ein Wohnraum sollte für ein angenehmes Wohnklima allerdings gut gedämmt sein. Neben dem Schutz vor Kälte im Winter und Hitze im Sommer reduziert die Dachdämmung auch deutlich den Lärmpegel von außen.

5. Wertsteigerung

Ein intaktes Dach ist eine der wichtigsten Elemente einer Immobilie. Eine Dachsanierung, die Schäden beseitigt und gleichzeitig durch eine Dachdämmung die Energiekosten senkt, ist eine lohnenswerte Investition, die das Erscheinungsbild des Hauses verbessert und seinen Wert steigert. 

6. Gesetzliche Vorgaben

In § 48 GEG sind die Vorgaben für die nachträgliche Dämmung und die Dämmqualität von Gebäuden gesetzlich geregelt. Ziel ist es, den Energieverbrauch in Deutschland langfristig zu senken, um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen. Dementsprechend müssen Sie Bauteile, von denen mehr als zehn Prozent der Gesamtfläche saniert werden, komplett sanieren, und zwar entsprechend der geltenden Vorschriften. Für die Dachdämmung bedeutet dies einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von maximal 0,24 W/(m²·K).

Wenn Sie eine ältere Immobilie kaufen oder erben, sind Sie gemäß § 47 GEG dazu verpflichtet, innerhalb von zwei Jahren das Dach oder zumindest die oberste Geschossdecke zu dämmen, insofern der Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2: 2013-02 nicht gegeben ist. Wenn Sie das Dach nicht als Wohnraum nutzen wollen, ist die Dämmung der Geschossdecke die kostengünstigere Lösung. Muss das Dach ohnehin saniert werden, ist es in den meisten Fällen ratsam, gleichzeitig eine Dachdämmung durchzuführen.

Ausnahmen von der Sanierungspflicht

Sie sind nicht zur Sanierung verpflichtet, wenn es sich nur um geringfügige Reparaturen von Schäden  oder Schönheitsreparaturen handelt. Außerdem sind Eigentümer, die bereits seit Februar 2002 oder länger in Ihrer Immobilie leben, von allen genannten Maßnahmen ausgeschlossen. 

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Welche Dämmver­fahren gibt es?

Aufsparrendämmung

  • von außen
  • im Neubau
  • effektiver Wärmeschutz
  • aufwendig und daher teuer

Die Aufsparrendämmung ist ein Dämmverfahren, das effektiven Wärmeschutz bietet. Dabei wird die Dämmung auf den Dachsparren angebracht, sodass diese oberhalb der Sparren und unterhalb der Dachdeckung liegt.

Die Funktionsweise der Aufsparrendämmung beruht auf der Schaffung einer kontinuierlichen Dämmschicht, die Wärmeverluste reduziert. Hierbei werden meistens Dämmplatten aus Materialien wie Mineralwolle, Polyurethan (PU) oder Polystyrol (EPS) verwendet. Diese werden passgenau zwischen den Sparren montiert und mit entsprechenden Befestigungsmitteln fixiert. Anschließend wird eine weitere Schicht, beispielsweise eine Dachfolie, zur Abdichtung aufgebracht, gefolgt von der Dachdeckung wie Dachziegeln oder -platten.

Durch die Dämmung auf der Außenseite der Sparren bleibt die Dachkonstruktion im beheizten Bereich, wodurch Wärmebrücken vermieden werden. Dadurch wird eine gleichmäßige Temperaturverteilung im Dachraum erreicht und die Bildung von Kondenswasser reduziert. Zudem verbessert die Aufsparrendämmung den sommerlichen Hitzeschutz, da die Wärme nicht so leicht ins Gebäude eindringen kann.

Einer der Hauptnachteile der Aufsparrendämmung ist der höhere Aufwand bei der Durchführung des Dämmverfahrens im Vergleich zu anderen Methoden. Da die Dachdeckung komplett entfernt und wieder neu angebracht werden muss, ist der Arbeitsaufwand größer und dementsprechend fallen auch die Kosten höher aus. Die Methode eignet sich daher sehr gut beim Neubau.

Ein weiterer Aspekt ist die mögliche Erhöhung der Dachhöhe. Denn die Aufsparrendämmung führt dazu, dass das Dach insgesamt dicker wird. Dies kann dann zu Schwierigkeiten führen, wenn eine Anpassung an Nachbargebäude oder an die bestehende Fassade erforderlich ist.

Zwischensparrendämmung

  • von innen
  • im Altbau
  • Aufwand und Kosten geringer

Bei diesem Verfahren wird, wie der Name schon sagt, die Dämmung zwischen den Dachsparren angebracht. Hierbei werden meist Dämmstoffe wie Mineralwolle, Holzfaserplatten oder Schaumstoffplatten verwendet.  Diese werden passgenau zwischen den Sparren platziert und mithilfe von Befestigungsmaterialien fixiert. Eine Einblasdämmung mit Zellulose eignet sich hier sehr gut und ist zudem umweltfreundlich. Anschließend wird eine Dampfbremse angebracht, um Feuchtigkeit von der Dämmung fernzuhalten. Zum Schluss erfolgt noch die Verkleidung mit einer Innenverkleidung, wie zum Beispiel Gipskartonplatten.

Durch die Dämmung zwischen den Sparren wird eine gleichmäßige Wärmedämmung des Daches erreicht und Wärmebrücken werden minimiert. Dies führt zu einer verbesserten Energieeffizienz und einem angenehmen Raumklima im Gebäude.

Zudem ermöglicht die Zwischensparrendämmung die Erhaltung der äußeren Erscheinung des Daches, da keine Veränderungen an der Dachkonstruktion oder -deckung vorgenommen werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist die einfachere Umsetzung im Vergleich zur Aufsparrendämmung. Aufgrund des geringeren Arbeitsaufwands sind die Kosten dieser Dachdämmung in der Regel niedriger.

Ein Nachteil ist die mögliche Beeinträchtigung der Belüftung des Dachraums. Wenn die Zwischensparrendämmung nicht ausreichend luftdurchlässig gestaltet ist, kann dies zu Feuchtigkeitsproblemen und Schimmelbildung führen. Daher ist es wichtig, auf eine geeignete Dampfbremse und eine ausreichende Belüftung zu achten.

Untersparrendämmung

  • von innen
  • im Altbau
  • Raumverlust im Innenbereich

Bei der Untersparrendämmung wird die Dämmung unterhalb der Dachsparren angebracht. Diese Art der Dachdämmung wird meist nur zusätzlich zu einer bestehenden Zwischensparrendämmung genutzt, um die Isolierung zu erhöhen. Dafür werden in der Regel Dämmstoffe wie Mineralwolle, Holzfaserplatten oder Schaumstoffplatten verwendet. Diese werden mit geeigneten Befestigungsmaterialien unter den Sparren platziert und fixiert. Eine Dampfbremse hält Feuchtigkeit von der Dämmung fern. Abschließend kann eine Innenverkleidung, beispielsweise aus Gipskartonplatten, angebracht werden.

Ein Vorteil der Untersparrendämmung ist die Erhaltung des äußeren Erscheinungsbildes des Daches. Außerdem ist die Untersparrendämmung einfach umzusetzen. Da keine Entfernung und Wiederanbringung der Dachdeckung erforderlich ist, ist der Arbeitsaufwand in der Regel geringer und somit auch die Kosten der Dachdämmung.

Ein möglicher Nachteil ist die verringerte Raumhöhe im Dachgeschoss. Durch die Dämmung unterhalb der Sparren kann der nutzbare Raum im Dachgeschoss eingeschränkt werden. Dies kann insbesondere dann problematisch sein, wenn eine Nutzung des Dachraums als Wohnraum geplant ist. Prüfen Sie daher unbedingt vorab, ob Sie die für Ihr Bundesland geltende Mindesthöhe für Aufenthaltsräume einhalten können. Ein weiterer Aspekt ist die mögliche Beeinträchtigung der Belüftung des Dachraums, wenn die Untersparrendämmung nicht ausreichend luftdurchlässig gestaltet ist.

Insgesamt sind alle vorgestellten Dämmverfahren eine effektive Methode, um eine gute Dämmleistung bei der Dachsanierung zu erzielen. Die Vorteile, wie die Minimierung von Wärmebrücken und die Verbesserung der Energieeffizienz des Daches, überwiegen in den meisten Fällen die Nachteile. Dennoch ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen und Gegebenheiten des Gebäudes zu berücksichtigen, um die beste Dämmmethode auszuwählen.

Grafik mit den drei Möglichkeiten der Dachdämmung

Geschossdeckendämmung

Wenn Sie keine Dachsanierung planen, aber die Energieeffizienz Ihrer Immobilie schnell und unkompliziert verbessern möchten oder Sie gesetzlich zur Dachdämmung verpflichtet sind, können Sie über eine Geschossdeckendämmung nachdenken. Dabei wird die Dämmung im Dachgeschoss auf dem Boden verlegt. Dies eignet sich vor allem bei sogenannten Kaltdächern, die nicht beheizt und nur als Lagerraum genutzt werden. Sie können die Dämmschicht dabei entsprechend Ihrer Anforderungen begehbar oder nicht begehbar gestalten.

Insgesamt ist es eine sehr günstigste Variante, da vergleichsweise wenig Fläche gedämmt werden muss. Außerdem können auch Bau-Laien diese Arbeit sehr gut in Eigenleistung durchführen. 

Flachdachdämmung

Für die Dämmung eines Flachdachs stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, abhängig von der Art der Dachnutzung. Es wird zwischen genutzten und ungenutzten Dachflächen unterschieden, was die Auswahl der Dämmvariante und Materialien beeinflusst. In den meisten Fällen erfolgt die Dämmung eines Flachdachs von innen, was zu einer möglichen Verringerung der Deckenhöhe führen kann.

Um die bestmögliche Lösung für die Dämmung Ihres Flachdachs zu finden, empfiehlt es sich, eine umfassende Fachberatung in Anspruch zu nehmen. Aufgrund der vielfältigen Bauformen und Nutzungsmöglichkeiten erfordert jede Dämmungsplanung eine individuelle Anpassung und Erstellung.

Dachdämmung durch Zwischensparrendämmung
Bild: Dachdämmung mithilfe von Mineralwollmatten als Zwischensparrendämmung

Welche Materialien eignen sich für die Dach­dämmung?

Bei der Auswahl des geeigneten Dämmmaterials für das Dach sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen, wie z.B. Wärmedämmfähigkeit, Brand- und Schallschutz, ökologische Aspekte und auch die Kosten. Die Wahl des geeigneten Materials hängt jedoch von Ihren individuellen Anforderungen, dem Budget und insbesondere vom gewählten Dämmverfahren ab. Es ist daher ratsam, vorab eine Fachberatung in Anspruch zu nehmen. Gängige Materialien sind: 

  • expandierter Polystyrolpartikelschaum (EPS)
    Auch Styropor genannt. Es handelt sich dabei um einen synthetischen Dämmstoff. Seine Umweltbilanz ist daher nicht optimal. Die Kosten sind jedoch vergleichsweise gering.
  • Mineralwolle
    Das sind Rollen oder Matten aus künstlich hergestellten Fasern mineralischen Ursprungs. Besonders bekannt sind Glaswolle und Steinwolle. Mineralwolle bietet einen besonders hohen Brandschutz.
  • Holzfaserplatten
    Sind auch ein umweltfreundlicher Dämmstoff, der aus Sägenebenprodukten, meist ohne Zusätze hergestellt wird. Holzfaserplatten dämmen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer sehr gut.
  • Zellulose
    Umweltfreundlich hergestellt aus Altpapier (zzgl. Brandschutzzusätzen). Zellulose wird für die Einblasdämmung verwendet.

Probleme bei der Dach­dämmung?

Die Dachdämmung kann bei Wohnungs- oder Eigentümergemeinschaften (WEG) aufgrund der erforderlichen Mehrheit zu einem Problem werden. Es ist oft eine Herausforderung, alle Beteiligten von der Notwendigkeit und den Vorteilen einer Dachdämmung zu überzeugen.

Ein weiteres Problem bei der Dachdämmung sind die Kosten, insbesondere wenn das Gebäude schwer erreichbar ist oder eine große Dachfläche hat. Der Einsatz von Gerüsten oder Hebebühnen zur Durchführung der Arbeiten kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Saisonale Beschränkungen stellen ein weiteres Hindernis dar. In einigen Regionen ist die Dachdämmung aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen nur in bestimmten Monaten des Jahres möglich. Dies kann die Planung und Durchführung der Arbeiten erschweren.

Zusätzlich sind oft Genehmigungen erforderlich, hauptsächlich bei umfangreichen Dachsanierungen. Die Antragstellung für diese Genehmigungen kann kompliziert und zeitaufwendig sein. Es müssen verschiedene Unterlagen eingereicht und bestimmte Vorgaben erfüllt werden. Die Bearbeitung des Antrags bei der zuständigen Behörde kann ebenfalls lange dauern, was zu Verzögerungen im Zeitplan der Dachdämmung führen kann.

Eine gründliche Vorbereitung und Zusammenarbeit aller Beteiligten ist entscheidend, um die Herausforderungen bei der Dachdämmung zu bewältigen und langfristig von den Vorteilen einer effektiven Dämmung zu profitieren.

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Was kostet eine Dach­dämmung?

Die Kosten einer Dachdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Sanierung, der Größe des Dachs und dem Material, das verwendet wird. Der Einsatz von hochwertigen Materialien kann ebenfalls die Kosten erhöhen, aber es kann sich langfristig lohnen, da hochwertige Materialien länger halten und das Haus besser schützen. 

Kosten der Dach­dämmung pro qm

Dämmverfahren
Kosten pro qm
Anbringung
Aufwand
Aufsparrendämmung inkl. Eindeckung
ab 200 Euro
außen beim Neubau oder Neueindeckung
sehr aufwendig
ab 50 Euro
innen ohne Verlust von Wohnraum
überschaubar
ab 50 Euro
innen als Ergänzung zur Zwischensparrendämmung
überschaubar
ab 15 Euro
innen auf dem „Fußboden“ des Dachstuhls
einfach
Flachdachdämmung
ab 100 Euro
innen bei Neubau oder Sanierung
aufwendig

Tabelle: Kosten der Dach­dämmung pro qm​ bei unterschiedlichen Dämmverfahren inkl. Handwerkerleistung

Pauschale Aussagen zu den gesamten Kosten einer Dachdämmung sind aufgrund der vielen Variablen nicht wirklich zweckmäßig. Erste Anhaltspunkte liefern die Preise des gewünschten Dämmstoffs und die Arbeitszeit der Handwerker. Für eine Handwerkerstunde können Sie mit rund 60 Euro rechnen. 

Einflussfaktoren auf die Kosten der Dach­dämmung

Für die Kosten der Dachdämmung sind folgende Faktoren zu bedenken: 

  • Größe der Dachfläche sowie die Dachform
    Je größer die zu dämmende Fläche ist, desto mehr Material und Arbeitsaufwand wird benötigt (→ Dachfläche berechnen). Außerdem erhöhen schwer erreichbare Stellen und spezielle Gerüste oder Spezialausrüstungen die Kosten.
  • Dämmverfahren
    Jedes Verfahren hat aufgrund des benötigten Materials und des Arbeitsaufwandes unterschiedliche Kosten.
  • Genutzter Dämmstoff
    Es gibt verschiedene Materialien zur Auswahl, wie z.B. Mineralwolle, Polystyrol, Holzfaserplatten oder Zellulose. Die Auswahl des geeigneten Dämmmaterials beeinflusst auch die Gesamtkosten.
  • Benötigte Genehmigungen
    Bei bestimmten Gebäuden können zusätzliche Genehmigungen erforderlich sein, z.B. Denkmalschutz, städtebauliche Genehmigungen oder Brandschutzvorschriften.
  • Zustand des Daches
    Bei stark beschädigten Dächern können zusätzliche Reparaturarbeiten erforderlich sein, um eine optimale Dämmung zu gewährleisten.
  • Arbeitsaufwand und Lohnkosten
    Erkundigen Sie sich über die Kosten einer Handwerkstunde und die Anfahrt bei verschiedenen Handwerksunternehmen.
  • Energieberatung
    Eine Energieberatung ist verpflichtend, wenn Sie eine staatliche Förderung in Anspruch nehmen wollen. Die Kosten dafür sind allerdings auch förderfähig.

Wirtschaftlichkeit der Dachdämmung

Bei der Dachdämmung ist die Wirtschaftlichkeit oft der wichtigste Grund bei der Entscheidung für eine solche Sanierungsmaßnahme. Eine gut geplante und durchgeführte Dachdämmung führt langfristig zu erheblichen Einsparungen. Die Amortisationszeit gibt dabei an, wie lange es dauert, bis die eingesparten Energiekosten die Investitionskosten überwiegen. Dabei variiert die Amortisationszeit je nach Größe des Daches, dem gewähltem Dämmverfahren, den Energiepreisen und weiteren individuellen Faktoren. 

Beispielrechnung Armorti­sations­zeit

Eine Familie hat in ihrem Einfamilienhaus 2500 Euro Heizkosten im Jahr. Durch die Zwischensparrendämmung können sie ca. 25 Prozent dieser Kosten sparen. Das sind 625 Euro Ersparnis pro Jahr.

Amortisationszeit = Anschaffungskosten / jährliche Ersparnis = Anzahl der Jahre

Amortisationszeit = 10.000 Euro / 625 Euro pro Jahr = 16 Jahre 

Die jährlichen Einsparungen bei den Heizkosten infolge der Dachdämmung rentieren sich also im 17. Jahr. Nicht mit einberechnet sind Einsparpotenziale durch Förderungen u.a.

Dacheindeckung mit dunklen Dachziegeln
Bild: Dacheindeckung mit dunklen Dachziegeln

Wie kann man bei der Dach­dämm­ung Kosten sparen?

Eigenleistung

Bei der Dachdämmung bieten sich vor allem bei den Dämmverfahren im Innenbereich große Einsparpotenziale durch Eigenleistungen an. Handwerklich begabte Personen können hierbei viele Arbeiten selbst übernehmen, z.B. von der Entfernung eventueller alter Dämmung bis hin zur Anbringung der neuen. Allerdings sollten Sie Ihre eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen, um eine fachgerechte Ausführung sicherzustellen und eventuelle spätere Probleme zu vermeiden. 

Bei der Planung der Dachdämmung ist es ratsam, die oben genannten Faktoren zu berücksichtigen und sich professionell beraten zu lassen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und die Kosten im Rahmen zu halten.

Materialauswahl

Die verschiedenen Dämmstoffe variieren teils stark im Preis. Bedenken Sie jedoch, dass Sie auch weiteres Material, wie Kleber und Folien sowie Verkleidungen benötigen. Vergleichen Sie die Preise von verschiedenen Anbietern.

Finanzierung und staat­liche Förderungen

Die Förderung des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle ist speziell für die Dämmung der Gebäudehülle (von Außenwänden, Dachflächen, Geschossdecken und Bodenflächen) gedacht, unabhängig davon, welches Dämmverfahren Sie verwenden.

Förderung

  • Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen für die Sanierungsmaßnahme liegt bei 300 Euro brutto bei einem Fördersatz von 15 Prozent.
  • Gefördert werden dabei nur Ausgaben für die energetische Sanierung von Wohngebäuden bis zu einem Betrag von 30.000 Euro.
  • mit einem iSFP erhöht sich der Fördersatz auf 20 Prozent und die förderfähigen Kosten auf 60.000 Euro.
  • Bemerkenswert: Dies gilt pro Wohneinheit und Kalenderjahr. Sie können in Ihrem Sanierungsplan also jedes Jahr größere Maßnahmen vorsehen. 

Voraussetzungen

Voraussetzung dafür ist, dass die neue Dachdämmung besonders hohe Anforderungen an den Wärmeschutz erfüllt. Gemäß GEG ist ein maximaler U-Wert von 0,24 W/(m² K) für ein reguläres Dach gefordert. Für eine BAFA-Förderung darf der U-Wert in der Regel 0,20 nicht übersteigen.

Zusätzlich müssen alle förderfähigen Kosten von einer Fachfirma ausgeführt und in Rechnung gestellt werden. Für Eigenleistungen werden höchstens die reinen Materialkosten gefördert und das nur dann, wenn die Arbeiten nachweislich unter professioneller Anleitung ausgeführt wurden. 

Steuerbonus ohne Förderung

Seit Januar 2020 können die Kosten einer energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden ab einem Alter von mindestens zehn Jahren als Steuerbonus verrechnet werden. Bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten für Gebäude und Heizungsanlagen können Sie so innerhalb von drei Jahren von der Steuer abziehen und dies bis zu einem Gesamtbetrag von 40.000 Euro.

Rechenbeispiel Steuerbonus
  • 2023 energetische Sanierung des Daches in Höhe von 10.000 Euro
  • In den Steuererklärungen für 2023 und 2024 können Sie jeweils 7 Prozent, also je 700 Euro, steuerlich geltend machen. 
  • In der Steuererklärung für 2025 können Sie nochmals 6 Prozent, also 600 Euro, absetzen.
  • Insgesamt erhalten Sie somit vom Finanzamt 2.000 Euro wieder zurück.
Gut zu wissen

Die BAFA-Förderung müssen Sie zwingend vor Beginn der Sanierungsmaßnahme mit Unterstützung eines Energieberaters beantragen. Den Steuerbonus können Sie nachträglich ohne Energieberater in Anspruch nehmen.

Der Steuerbonus gilt jedoch ausschließlich für selbst bewohnte Immobilien. Vermietende können die Sanierungskosten ohnehin als Werbungskosten bei der Steuer geltend machen und diese teilweise mit der Miete verrechnen.

Mehr zum Thema Förderungen

In unserem Ratgeber „Förderungen bei Sanierungen“ erfahren Sie noch mehr zum Thema. Insbesondere gehen wir auf verschiedene staatliche Förderprogramme sowie auf die Fördermöglichkeiten in den einzelnen Bundesländern ein.

Gerüst am Haus, wo die Dachdämmung durch Aufsparrendämmung aufgebracht wird
Bild: Gerüst am Haus, wo die Dachdämmung durch Aufsparrendämmung aufgebracht wird

Ablauf der Dach­dämmung

Eine Dachdämmung von Innen läuft in der Regel in den folgenden zehn Schritten ab: 

  1. Vorbereitung: Zunächst wird die Art und Weise der Dachdämmung festgelegt, abhängig von den individuellen Bedürfnissen und den Eigenschaften des Dachs.
  2. Materialauswahl: Es werden geeignete Dämmmaterialien ausgewählt, wie beispielsweise Mineralwolle, Styropor oder Zellulose.
  3. Zugang zum Dachboden schaffen: Falls notwendig, wird ein Zugang zum Dachboden geschaffen, um eine einfache Installation der Dämmung zu ermöglichen.
  4. Reinigung des Dachbodens: Der Dachboden wird von eventuellem Schmutz oder anderen Gegenständen befreit, um eine saubere Arbeitsfläche zu schaffen.
  5. Abdichtung: Eventuelle undichte Stellen im Dach werden abgedichtet, um Feuchtigkeitseintritt zu verhindern.
  6. Verteilung der Dämmmaterialien: Die Dämmmaterialien werden gleichmäßig und lückenlos auf dem Dachboden verteilt, um eine effektive Isolierung zu gewährleisten.
  7. Dampfsperre: Eine Dampfsperre wird installiert, um Feuchtigkeit aus dem Wohnbereich von dem Dämmmaterial fernzuhalten und Schimmelbildung zu vermeiden.
  8. Abschlussarbeiten: Abschließend werden gegebenenfalls Verkleidungen oder Abdeckungen angebracht, um die Dämmung zu schützen und das Dach optisch ansprechend zu gestalten.
  9. Kontrolle und Nachbesserung: Nach der Installation wird die Dämmung auf eventuelle Mängel oder unzureichende Isolierung überprüft und gegebenenfalls nachgebessert.
  10. Reinigung des Arbeitsbereichs: Der Arbeitsbereich wird gereinigt und eventuell angefallener Müll oder Restmaterialien entsorgt.
Expertentipp: Dampfbremse

Bei der energetischen Sanierung von Dächern ist ein besonderes Augenmerk auf die Luftdichtheitsebene zu legen. In der Regel wird dafür eine Dampfbremse verbaut.

 

Achten Sie darauf, dass diese lückenlos verlegt wird und die Übergreifungsbereiche der einzelnen Folien mindestens 10 cm überlappen. Auch bei Durchführungen für Kabel oder Rohre etc. muss die Damfbremse fachgerecht abgedichtet werden. Gut eignen sich dafür extra angefertigte Manschetten.

Ihr Energieberater von Planergy

Tobias Buse, Bauingenieur, M.Sc.

Energie-Effizienz-Experte

Fazit

Eine Dachdämmung ist für jeden Eigenheimbesitzer einer älteren Immobilie von großer Bedeutung. Durch eine effektive Dämmung des Dachs können Hausbesitzer einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit leisten. Eine gut isolierte Dachkonstruktion reduziert den Energieverbrauch erheblich, da weniger Wärme entweicht und weniger Heizenergie benötigt wird. Dies führt zu einer Verringerung des CO₂-Ausstoßes und hilft, den Klimawandel zu bekämpfen.

Darüber hinaus ermöglicht eine Dachdämmung erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten. Durch die Reduzierung des Wärmeverlusts im Winter und der Hitzeübertragung im Sommer wird der Heizungs- und Kühlbedarf des Hauses erheblich gesenkt. Dadurch können die Energiekosten deutlich reduziert werden, was zu langfristigen Einsparungen für den Hausbesitzer führt.

Neben den ökologischen und finanziellen Vorteilen verbessert eine Dachdämmung auch den Wohnkomfort erheblich. Durch eine bessere Wärmeisolierung bleibt das Haus im Winter angenehm warm und im Sommer angenehm kühl. Außerdem werden lästige Zugluft und kalte Zonen im Haus vermieden.

Die Dachdämmung ist somit eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Indem ältere Immobilien energetisch aufgewertet werden, tragen Hausbesitzer dazu bei, Ressourcen zu schonen und den ökologischen Fußabdruck zu verringern.

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Häufig gestellte Fragen

Bei einer staatlichen Förderung der Dachdämmung, z.B. durch die BAFA werden 15 % von bis zu 60.000 Euro gefördert. Einen Förderbonus von weiteren 5 % gibt es, wenn die Dachdämmung als Maßnahme in einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war. Somit können Sie insgesamt bis zu 20 Prozent Förderung erhalten.

Für die BAFA-Förderung ist es nicht wichtig, welche Dachdämmung verwendet wird, sondern nur ihr Effekt. Entscheidend ist, dass der U-Wert der Außenhülle erheblich reduziert werden kann. Der Zielwert beträgt für eine reguläre Dachfläche in der Regel 0,2 W/(m2K).

Gemäß § 47 GEG darf der U-Wert für eine Dachfläche nicht über 0,24 Watt pro qm und Kelvin betragen. Für eine BAFA-Förderung darf der U-Wert sogar nur maximal 0,2 betragen.

Eine Dachdämmung von außen, die sog. Aufsparrendämmung, ist das aufwendigste Dämmverfahren. Daher ist es auch besonders teuer. In der Regel verbinden Sie diese Dämmung mit einer Vollsanierung des Daches. Eine Dachdämmung von außen inklusive Neueindeckung kostet im Schnitt mehr als 200 Euro pro qm.

Eine Dachdämmung von innen, die sog. Zwischen- oder Untersparrendämmung, ist meist nicht sehr aufwendig. In der Regel wird dieses Dämmverfahren bei der Teilsanierung einer älteren Immobilie verwendet. Eine Dachdämmung von innen kostet im Schnitt mehr als 50 Euro pro qm. Günstiger ist die Geschossdeckendämmung, bei der die Decke zum Dachboden gedämmt wird. Dies kann man gut in Eigenleistung ab ca. 15 Euro pro qm durchführen.

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