WHY – Haltung & Doozer-Anspruch
Carsten, warum ist bezahlbarer Wohnraum für Dich und für Doozer ein Herzensthema?
Bezahlbarer Wohnraum ist ein Menschenrecht. Das steht sogar in Artikel 11 Absatz 1 des Internationalen Paktes über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte (UN-Sozialpakt) geschrieben. Für sich und seine Familie hat jeder Mensch das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard – wozu neben angemessener Ernährung und Bekleidung unter anderem auch die Unterbringung zählt.
Als wir uns mit dem Thema näher beschäftigt haben, wurde uns klar. Ja, Wohnen ist ein Menschenrecht, aber kein Selbstläufer. Dort wollten wir mit Doozer ansetzen.
„Wohnen ist ein Menschenrecht, aber kein Selbstläufer“, was meinst Du damit konkret?
Wir sehen tagtäglich, dass gute Absichten allein nicht reichen. Wohnungsunternehmen wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen, stoßen dabei aber selbst auf zahlreiche Hürden: steigende Baukosten, Fachkräftemangel, Sanierungsdruck, komplexe Förderprogramme und lange Genehmigungsprozesse. All das erschwert die Umsetzung – und verteuert sie zusätzlich.
Deshalb wollen wir bei Doozer genau hier ansetzen: Prozesse sollen vereinfacht, Transparenz geschaffen und Modernisierungen schneller sowie wirtschaftlicher werden. Denn wenn wir die Effizienz steigern, können Ressourcen gezielter eingesetzt werden – und am Ende profitieren all jene davon, die bezahlbaren Wohnraum dringend brauchen.
Wie zeigt sich das in der täglichen Arbeit mit der Wohnungswirtschaft?
Doozer arbeitet vor allem mit kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen – für uns die Guten. Denn sie übernehmen Verantwortung für Menschen, nicht nur für Rendite. Kommunale und genossenschaftliche Wohnungsunternehmen tragen einen großen Teil dazu bei, dass Wohnen bezahlbar bleibt und soziale Stabilität erhalten wird. Sie investieren in Bestandsgebäude, modernisieren nachhaltig und denken dabei langfristig – im Sinne der Mieterinnen und Mieter.
In Zahlen: Meistens nehmen diese Wohnungsunternehmen etwa 6,50 € pro Quadratmeter als monatliche Nettokaltmiete. Andere, die für maximale Rendite arbeiten, veranschlagen gern auch mal 20 € pro Quadratmeter – oder noch mehr, wenn durch Möblierung Mietpreisbremsen umgangen werden.
HOW – Unterstützung & Wirkung
Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?
Sie schafft Übersicht und Geschwindigkeit. Früher gingen viele Schritte manuell – E-Mails, Excel-Listen, telefonische Abstimmungen mit Handwerksbetrieben und Whatsapp-Nachrichten. Heute läuft das auf einer Plattform: Aufträge werden automatisch vergeben, Fortschritte dokumentiert und Fehler reduziert. Das spart Zeit, senkt Kosten und bringt Wohnungen schneller zurück auf den Markt.
Wie hilft Doozer konkret dabei, Wohnraum schneller wieder auf den Markt zu bringen?
Die Realität ist: Es fehlt nicht nur an Wohnungen, sondern oft an der Geschwindigkeit, mit der bestehender Wohnraum wieder nutzbar gemacht wird. Viele Wohnungen stehen leer, weil interne Abläufe zu lange dauern – von der Schadensaufnahme über die Angebotseinholung bis zur Auftragsvergabe. Genau hier setzt Doozer an: Wir digitalisieren und standardisieren diese Prozesse. So können Wohnungsunternehmen Leerstände im Schnitt um bis zu 70 Prozent schneller beseitigen. Das bedeutet: weniger Bürokratie, weniger Koordinationsaufwand, mehr Menschen mit einem Zuhause.
WHAT – Technologie & Zukunft
Was leistet Doozer für die Wohnungswirtschaft?
Doozer ist eine SaaS-Plattform, die Sanierungs- und Vergabeprozesse in der Wohnungswirtschaft digitalisiert. Sie macht Abläufe transparent, steigert die Effizienz – und ermöglicht eine bis zu 70 % schnellere Neuvermietung leerstehender Wohnungen.
Zum Abschluss: Wenn Du drei Wünsche für die Branche frei hättest – welche wären das?
Oft wird bezahlbarer Wohnraum mit Sozialwohnungen gleichgesetzt – aber das greift zu kurz. Es geht nicht um Subvention, sondern um Fairness. Wohnen ist ein Grundbedürfnis, kein Luxusgut. Heißt, mein erster Wunsch wäre ein angepasstes Mindset.
Viele in der Branche sind längst überzeugt, dass Digitalisierung keine Bedrohung, sondern eine Chance ist. Die Veränderungsbereitschaft ist demnach schon teils vorhanden – könnte aber noch weiter verbreitet sein. Immer mehr Wohnungsunternehmen sollten also bereit sein, Verantwortung zu übernehmen.
Mein dritter Wunsch wäre mehr Kooperation. Denn nur wenn Wohnungsunternehmen, Dienstleister, Kommunen und Technologieanbieter an einem Strang ziehen, kann echter Fortschritt entstehen. Die Herausforderungen rund um bezahlbaren Wohnraum sind zu groß, um sie allein zu lösen – sie brauchen gemeinsames Handeln und eine offene Haltung gegenüber neuen Ideen.
Ein schöner Abschluss, Carsten. Danke für Deine persönliche Sicht auf die Dinge.
Sie möchten Ihren Mieterinnen und Mietern auch bezahlbaren Wohnraum ermöglichen? Dann lassen Sie uns gemeinsam an der Stellschraube „Effizienz“ drehen – und mehr bewirken!